Über den Umgang mit Menschen
Gedicht Kann mich bitte jemand kneifen? Möcht mich nicht zu sehr versteifen, aber Häme, Hass und Niedertracht hat noch nie etwas gebracht. Rede niemals hinterm Rücken, das wird niemanden entzücken. Sagt dir dieser Mensch nicht zu, lass ihn einfach nur in Ruh’. Weiterleben heißt der Plan, lies das hier und halt dich dran! Sabine Bremer Tweet
Abschied
Gedicht Dieser Abschied schmerzt mich sehr, doch kann ich Hoffnung spüren. Ich wünsch mir viele Worte mehr, die mich durch Schwärze führen. Wie können ein paar kurze Stunden so viel in mir zum Schwingen bringen? Ich hab ein bisschen Glück gefunden und Worte, die um Freiheit ringen. Sabine Bremer Tweet
Der rote Hut
Gedicht Ein roter Hut, dem geht es gut. Und wär er blau, wärs eher mau. Der grüne kotzt und ist verrotzt. Der schwarze weint, so wie es scheint. Die Farbe Braun vertreibt die Fraun’. Orange? Zu grell! Erblindest schnell. So weiß wie Schnee, das tut doch weh. So richtig gut ist nur der Hut mit roter Schnut’! Sabine Bremer Tweet
Kuss
Gedicht Ein Kuss, der muss ins Herz. Kein Schmerz, tut gut, macht Mut. Will mehr, gib her! Sabine Bremer Tweet
Morgenroutine
Gedicht Verschlafen-verpeilt, der Nacht schon enteilt steh ich auf dem Flur, den Blick auf der Uhr. Kopfschüttelnd den Gang geh ich nun entlang hinüber zur Pflege – die ist schon so rege! Ein Lächeln reicht nicht, sie will mein Gewicht, den Blutdruck dann auch, morgendlicher Brauch. Ich schlepp mich zurück, zum Glück noch am Stück, ins Bett geht es gleich, das ist so schön weich. Sabine Bremer Tweet
Wenn Du bei mir wärst
Listengedicht Wenn du bei mir wärst, würde ich… … dich ausgiebig küssen. … dich trotzdem vermissen. … dich lächelnd betrachten. … stets auf dich achten. … mich wohlfühlen. Wenn du bei mir wärst, würde ich… … mit dir laut und fröhlich lachen. … mit dir viele Dinge machen. … mit dir den Tag genießen. … kein Tränchen mehr vergießen. … mich zu Hause fühlen. Wenn du bei mir wärst, würde ich… … dich ziemlich fest umarmen. … dich auch noch sehr umgarnen. … mit dir ein Gläschen trinken. … schlechten Gedanken zum Abschied winken. … mich glücklich schätzen, dich zu haben. Wenn du bei mir wärst, würde ich… … dir zuhören und dich verstehn’. … mit dir durch jeden Regen gehn’. … laut lachend auf der Straße tanzen. … dir viele neue Blumen pflanzen. … mich fragen, ob du wirklich echt bist. Wenn du bei mir wärst, würde ich… … dich behandeln wie einen Schatz. … ihn dir zeigen, meinen liebsten Platz. … des Nachts die Sterne zählen. … mich am Tag nicht herumquälen. … mich bedingungslos auf dich verlassen. Wenn du bei mir wärst, würde ich… … dir dein Lieblingsessen kochen. … alle deine Akten lochen. … deine Socken notfalls bügeln. … deine Feinde mürbe prügeln. … mich dir stets anvertrauen. Sabine Bremer Tweet
Unperfekt
Gedicht Habe dicke Beine, Haare aber keine. Schnarche in der Nacht, spreche immer sacht über meine Ängste. Denke mir: “Jetzt mengste Freude in dein Denken!” Lässt sich nur nicht lenken. Bauch ist dick und rund, kaum jemand sagt “Na und?” – so merk ich fast direkt ich bin halt unperfekt. Sabine Bremer Tweet
Der würfelnde Wal
Gedicht In einem kleinen Tale, da lebten sechzehn Wale. Sie spielten gerne Karten und wollten nicht gern warten. Und plötzlich kam dann einer, ein gar nicht mal so Feiner, der würfelte viel lieber, der war kein Kartenschieber. Entsetzen in der Menge versprach hohes Gedränge. Die fünfzehn um den einen brachten ihn zum Weinen. Er würfelte erneut, verspürte diese Freud’. “Schaut her, das ist echt fein!” und würfelte zum Schein. Fünfzehn Wale schauten stumm auf dem Würfeltisch herum, als ein kleiner plötzlich lachte und sich setzte und mitmachte. Zwei der Wale spielten jetzt richtig laut, so dass es fetzt. Die andern trauten sich nun auch, obwohl die Karten waren Brauch. Sie spielten Würfeln und sie rollten, bis sie sich dann ins Bette trollten. Alle sechzehn träumten dann, wie man mit Karten würfeln kann. Sabine Bremer Tweet
Der Phönix
Gedicht Aus Asche steht der Phönix auf, die Flammen nehmen ihren Lauf. Der Flügel und das Bein, gezüngelt hell und fein. Körper, Kopf und Haare, gefüllte, heiße Ware. Die Flammen züngeln hoch und lang, bei manchen wird’s dir wirklich bang. Und drohn’ die Flammen auszugehn’, dann weißt du, er wird auferstehn’. Entlang des letzten Flammenlaufs ergibt sich nun der Aschehauf’. Sabine Bremer Tweet
Eiskaffee
Gedicht Die letzte Packung Eiskaffee zu öffnen tut besonders weh. Das letzte Mal der Knackverschluss und Eiskaffee im Überfluss. Doch als er dann zur Neige geht, dein Magen um die Reste fleht, zum Supermarkt musst du dann laufen und dir ganz einfach neuen kaufen. Sabine Bremer Tweet